Weiterführende Unterlagen:
- Mediendossier: www.sehen-und-handeln.ch/medien
- Landingpage Ökumenische Kampagne: www.klimagerechtigkeit-jetzt.ch
- «Handeln», das Magazin von HEKS zum Thema
- «Perspektiven», das Magazin von Fastenaktion zum Thema
Luzern/Zürich, 15. März 2022. Ab heute lebt die Schweiz in bezug auf die Klimagerechtigkeit auf Kosten anderer. Die Menge CO2, welche die Schweiz ausstossen darf, um die 1.5-Grad-Beschränkung einzuhalten, ist erreicht. Fastenaktion, HEKS und Partner sein forderten deshalb an einer Medienkonferenz in Bern ambitionierte Klimaziele. Es braucht konkrete und griffige Massnahmen, damit die Schweiz das Ziel Netto-Null bis 2040 erreicht. Nur so können die Klimagerechtigkeit garantiert und jene Menschen gestärkt werden, die am meisten unter den Auswirkungen der Klimaerhitzung leiden.
In einem offenen Brief fordern die Hilfswerke von Bundesrat und Parlament ambitioniertere Klimaziele. «Wir verlangen die konsequente Abkehr von fossilen Energieträgern», erklärte Stefan Salzmann, Beauftragter für Klima- und Energiepolitik bei Fastenaktion. «Das Netto-Null-Ziel muss 2040 erreicht sein – nicht 2050 wie bis anhin – und dies auf einem mindestens linearen Absenkpfad. Zudem sollen die Beiträge zur Finanzierung von Emissionsminderungen und Anpassungen in anderen Ländern erhöht werden». Im Rahmen der Ökumenischen Kampagne haben die Hilfswerke deshalb eine Petition lanciert, die über Postkarten an Bundesrätin Sommaruga unterzeichnet werden kann. Bundesrat und Parlament werden darin aufgefordert, eine mutige und weitsichtige Klimapolitik zu betreiben und ihre Verantwortung für Klimagerechtigkeit wahrzunehmen.
Jedes zusätzliche Zehntelgrad an globaler Erwärmung führt zu häufigeren Wetterextremen, mit welchen die Menschen in den Programmländern der drei Hilfswerke vermehrt zu kämpfen haben. Die Dürre in Madagaskar hat zu einer Hungersnot geführt, Taifune auf den Philippinen sorgten für Verwüstung und Armut, Überschwemmungen in Kolumbien raubten den Betroffenen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Folgen des Klimawandels sind sichtbar, und wohlhabende Länder wie die Schweiz stehen in der Verantwortung zu handeln. Zum einen, weil sie deutlich mehr zur Klimaerwärmung beitragen als die Menschen im globalen Süden, die jedoch ungleich stärker davon betroffen sind; zum anderen, weil sie im Gegensatz zu ärmeren Regionen die nötigen Ressourcen dafür haben. Der neueste IPCC-Bericht betont die Bedrohung des Klimawandels für die Menschheit und die Erde: Werde nicht bald entschlossen gehandelt, schliesse sich «für alle das Fenster auf eine sichere, lebenswerte und nachhaltige Zukunft».