Bern/Luzern, 30. April 2021. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) soll aus Investitionen in fossile Energien aussteigen, die den Klimawandel anheizen. Dies fordern die Entwicklungsorganisationen Fastenaktion und HEKS mit einer von 14'000 Personen unterzeichneten Petition. Diese wurde der SNB am Mittwoch auf dem Berner Bundesplatz übergeben. Die Klimaverantwortung der SNB wird auch an der heutigen Generalversammlung der Bank ein Thema sein.
SNB hinkt hinterher
Mit ihrer Investitionsstrategie steht die SNB in Widerspruch zu eigenen Anlagerichtlinien. Diese schreiben vor, dass die Bank auf Investitionen verzichten muss, die «grundlegende Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen». Im Rahmen der diesjährigen Ökumenischen Kampagne zeigten HEKS und Fastenaktion unter dem Motto «Klimagerechtigkeit – jetzt!» auf, dass vor allem ärmere Menschen im globalen Süden die Folgen der Klimaerhitzung, etwa mehr Wirbelstürme oder längere Dürren, schon heute als Verletzung ihrer Menschenrechte erleben – ausgerechnet jene Menschen also, die kaum etwas zur Klimakrise beitragen.
Die von der Organisation Campax mitunterstützte Petition fordert die SNB deshalb auf, ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen und mit dem Ausstieg aus fossilen Energien einen Beitrag zu mehr globaler Klimagerechtigkeit zu leisten. Als einer der weltweit grössten institutionellen Investoren hätte die SNB dafür noch viel Potenzial: Zwar gab die Bank im Dezember 2020 bekannt, Unternehmen aus ihrem Portfolio auszuschliessen, die primär Kohleminen betreiben. Das ist aber nur ein kleiner Schritt, weil 99.9 Prozent der Investitionen in fossile Energien davon unberührt bleiben.
Andere Zentralbanken sind weiter und steigen aus Klima- und Risikogründen aus fossilen Energien aus. Um in Übereinstimmung mit dem Klimaabkommen von Paris zu sein, plant etwa die Banque de France bis 2024 den vollständigen Ausstieg aus der Kohle und den Ausschluss von Öl- und Gasunternehmen aus ihrem Portfolio. Eine Ende März von der NGO «Positive Money» publizierte Studie bestätigt den Rückstand der SNB in Sachen Klimaschutz. Die Schweiz liegt im Rating deutlich hinter den Zentralbanken ihrer Nachbarländer, aber auch hinter den entsprechenden Instituten der EU, Grossbritanniens, Brasiliens und Chinas.
Weitere Informationen
- Zur Petition an die Nationalbank: sehen-und-handeln.ch/snb
- Zum Thema Klimagerechtigkeit: klimagerechtigkeit-jetzt.ch
- Fotos der Petitionsübergabe zum Download: sehen-und-handeln.ch/medien
Auskünfte:
- ">Yvan Maillard Ardenti, HEKS, 079 489 38 24,
- ">Matthias Dörnenburg, Fastenaktion, 041 227 59 21,