*Die Kampagnengäste, die während der Ökumenischen Kampagne normalerweise in der Schweiz weilen, können dieses Jahr wegen der Corona-Massnahmen nicht einreisen. Sie beteiligen sich aber trotzdem virtuell an Veranstaltungen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Bern/Luzern, 17. Februar 2021. Taifune, überflutete Küsten, Dürren: Die Klimakrise bedroht die Existenz von Millionen Menschen in Entwicklungsländern, die kaum zur Klimaerhitzung beigetragen haben. HEKS, Fastenaktion und Partner sein fordern deshalb Klimagerechtigkeit: Die Hauptverursacher der Klimakrise sollen mehr Verantwortung übernehmen – dazu gehört auch die Schweizerische Nationalbank (SNB).
Deshalb fordern Fastenaktion, HEKS und Partner sein im Rahmen der Ökumenischen Kampagne 2021 die SNB mit einer Petition auf, alle Investitionen in fossile Energien abzustossen. Dies wäre ein wichtiges Signal an den Finanzplatz Schweiz, denn die SNB ist eine der weltweit grössten institutionellen Investorinnen. Mit ihrer aktuellen Investitions-strategie steht sie zudem in Widerspruch zu ihren eigenen Anlagerichtlinien. Diese schreiben vor, dass die SNB auf Investitionen verzichten muss, die «grundlegende Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen».
«Klimagerechtigkeit – jetzt!»
Die Ökumenische Kampagne macht unter dem Motto «Klimagerechtigkeit – jetzt!» darauf aufmerksam, dass die ärmeren Bevölkerungsschichten in den Ländern des globalen Südens am meisten unter den Folgen der Klimaerhitzung leiden – ausgerechnet jene Menschen, die kaum etwas dazu beitragen. So sind die ärmeren 50 Prozent der Weltbevölkerung bloss für 10 Prozent der konsumbedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich, die reichsten 10 Prozent aber für fast 50 Prozent. «Mehr Klimagerechtigkeit ist deshalb ein Muss und nicht verhandelbar», erklärte Stefan Salzmann, Verantwortlicher Klimagerechtigkeit bei Fastenaktion.
Auf den Philippinen hat die Klimaerwärmung zu einer starken Zunahme der Zahl und der Intensität von Taifunen geführt. «Inzwischen zählen wir 20 Wirbelstürme pro Jahr», berichtete Marieta Llanera, Kampagnengast* der Fastenaktion, «fünf davon führen zu grossen Schäden». Stark betroffen davon seien vor allem die ohnehin armen Fischerinnen und Fischer an der Küste, deren Lebensgrundlage vielerorts bedroht sei. Sie müssen nun ihre Wirtschaft umstellen und mehr auf Gemüseanbau setzen. Dies sei auch kulturell für viele Gemeinschaften ein grosses Problem.
In Indonesien mit seinen 81’000 Kilometern Küstenlinie geht die grösste Gefahr vom Anstieg des Meeresspiegels aus. «Steigt der Meeresspiegel um einen Meter an, gehen 90’000 Quadratkilometer Land verloren», warnte Yuyun Harmono, Kampagnengast* von HEKS. 23 Millionen Menschen würden in die Flucht getrieben. Auf der kleinen Insel Pari vor der Küste der Hauptstadt Jakarta sei die Klimakrise schon jetzt deutlich zu spüren. So wurde Pari 2020 gleich zweimal überflutet, was bisher noch nie vorgekommen sei. Der Klimafussabdruck der Bewohner sei minim, sagte Harmono, doch nun sei ihre Existenz bedroht – «eine extreme Ungerechtigkeit».
- sehen-und-handeln.ch/medien
- Auf klimagerechtigkeit-jetzt.ch kommen die Stimmen der Menschen aus dem Süden zu Wort, die bereits jetzt unter dem Klimawandel leiden – und werden Angebote gemacht, was Menschen in der Schweiz nebst der Petition sonst noch für den Klimaschutz tun können.
- Petition an die Nationalbank: sehen-und-handeln.ch/snb
Stefan Salzmann,
Co-Präsident Klima-Allianz Schweiz, Klimaverantwortlicher Fastenaktion, 041 227 59 53 (wird auf Handy umgeleitet),
Miges Baumann,
Leiter Entwicklungspolitik HEKS; 079 489 3824;
Für allgemeine Fragen zur Ökumenischen Kampagne:
Matthias Dörnenburg, Leiter Ökumenische Kampagne Fastenaktion, 041 227 59 21,